(Immanuel Kant, 1724-1804)

 

„Wer bin ich – wer will ich sein?“

„Was soll ich tun?“ – „Handle ich gerecht?“ – „Warum handle ich so?“

„Darf ich ein schlechtes Gewissen haben?“

„Wie soll die Welt in 100 Jahren aussehen?“ – „Wie schützen wir unsere Erde?“

 

Im Ethikunterricht am OHG beschäftigen wir uns neben der Frage nach uns selbst auch mit der Frage nach der Beziehung zu unseren Mitmenschen, zu Lebewesen im Allgemeinen und zu unserer Einstellung gegenüber der Natur. Wir möchten die Fähigkeit unserer Schüler*innen fördern und gleichzeitig auch die Notwendigkeit dessen betonen, das eigene Handeln zu reflektieren, argumentgestützt zu begründen und selbst zu bestimmen.

Dies realisieren wir durch die Thematisierung und Problematisierung aktueller sozialer, kultureller und natürlicher Lebenskontexte unter Berücksichtigung der (Zukunfts)-Verantwortung für unsere persönliche Lebensgestaltung. Hierbei wird das Ziel verfolgt, begründete Urteile fällen, Standpunkte einnehmen und eine selbstbestimmte Persönlichkeit entwickeln zu können.

Neben der Selbstreflexion stehen auch ethische, ergebnisoffene Diskussionen im Klassenraum im Zentrum des Ethikunterrichts Grundlagen für Diskussionen und die angestrebte Meinungsbildung können sowohl Wertvorstellungen, dazugehörige Normen, Gesetzestexte, die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte als auch Ansichten verschiedener Philosophen sein.

Grundsätzlich geht es bei alledem immer und jederzeit um die Frage nach universalisierbaren Normen und Werten und deren Begründung. Es geht also um die Frage, welche Haltungen und welches Verhalten gegenüber unseren Mitmenschen und unserer Mitwelt lassen sich universell, also unabhängig von unseren persönlichen Wertvorstellungen, unserem Glauben o.ä. Zentral dabei eine Ergebnisoffenheit sowie – als Leitlinie – ein Diskurs, der von Offenheit und von rational begründbaren Argumenten und von geprägt ist. Dies verlangt von unseren Schüler*innen und auch von uns als Lehrer*innen, dass alle ihre (Vor)Urteile, mögen sie religiös, politisch, ideologisch oder ähnlich geprägt sein, in Frage stellen. Denn allein rational begründbare Werturteile vermögen eine universal begründbare Orientierung zu geben.

Die fachwissenschaftliche Grundlage für die Ethik und unsere Hauptfrage „Was soll ich tun?“ bildet die Philosophie.  

„Leitvorstellung des Ethikunterrichts ist demnach der in seinem Denken und Handeln selbstbestimmte, mündige Mensch, der im Hinblick auf seine Mitmenschen durch seine Bereitschaft zu Solidarität, Respekt und Toleranz gekennzeichnet ist.“ (Lehrplan für das Fach Allgemeine Ethik, Neunjähriges Gymnasium, Klassenstufe 5 und 6, S.4)

Jessica Bastian, Robin Dräger, Ulf Scharrer, Ramona Treven, Isabella Zühlke