Die Ziele des Mathematikunterrichts
(in Anlehnung an die Lehrpläne für die Gymnasien im Saarland)
Der Mathematikunterricht soll die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen durch das Vermitteln von Methodenkompetenz, Sachwissen und inneren Haltungen maßgeblich fördern und so die vernunftbetonte Selbstbestimmung fördern.
Schulische Mathematikkenntnisse sind ein wesentlicher Bestandteil der allgemeinen Studierfähigkeit und bilden insbesondere die Grundlagen für die jungen Menschen, die nach der Schule ein Tätigkeitsfeld wählen, das durch mathematische Denkweisen geprägt wird. Neben den MINT-Fächern (M für Mathematik, I für Informatik, N für Naturwissenschaften und T für Technik) sind dies zunehmend auch andere Arbeitsgebiete zum Beispiel im wirtschaftlichen und sozialwissenschaftlichen Bereich.
Die Fähigkeit, Zusammenhänge und ihre Gesetzmäßigkeiten zu erkennen und mit ihnen umzugehen, wird in der Mathematik gefördert. Diese Fähigkeit ermöglicht eine kritische Wertung von gesellschaftlichen Entwicklungen und ist die Grundlage von sinnvollem Handeln.
Im Alltag und in vielen Bereichen des Berufslebens wird es zunehmend wichtiger, quantitative Zusammenhänge und abstrakte Strukturen zu erfassen und weiter zu bearbeiten. Dabei kommen zunehmend Verfahren zum Einsatz, die über die elementaren Rechentechniken hinaus gehen.
Die vielfältigen Bezüge der Mathematik zum gesellschaftlichen Umfeld sowie ihre Bedeutung als eigenständige wissenschaftliche Disziplin oder als Betätigungsfeld von Kreativität und Phantasie führen zu zentralen Zielen des Unterrichts:
- das Mathematisieren: die Fähigkeit, reale Situationen in die Sprache der Mathematik zu übertragen, die dabei entwickelten Modelle zu bearbeiten und die Ergebnisse zu deuten
- das entdeckende Lernen: die Ausbildung von Strategien befähigt die Schülerinnen und Schüler, Strukturen zu entdecken und sie zu analysieren.
- begriffliche Präzision: Aussagen werden exakt formuliert und gezogene Schlüsse müssen logischen Gesetzen folgen. Dadurch wird die Bereitschaft und die Fähigkeit zum Argumentieren, zum sinnvollen Kritisieren und zum angemessenen Begründen gefördert.
Weitere wichtige Ziele des Unterrichts seien nun noch kurz aufgelistet:
Eine Erweiterung des Kommunikationsvermögen durch das Einüben der verschiedenen Formen des mathematischen Ausdrucks,
die Förderung der Kreativität im Umgang mit mathematischen Inhalten,
die Einsicht in die Bedeutung der Mathematik für die Gesellschaft in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft,
die Anleitung zum selbstständigen Lernen,aber auch zur Zusammenarbeit im Team.
Um diese vielfältigen Ziele zu erreichen, müssen die Methoden des Unterrichts sorgfältig gewählt werden, wobei darauf geachtet werden muss, eine sinnvolle Abwägung zwischen den klassischen Grundlagen des Mathematikunterrichts und dem Setzen neuer Akzente zu finden. Der Unterricht dient der Entwicklung angemessener Grundvorstellungen bei wesentlichen fachlichen Inhalten, der Vernetzung der Inhalte und widmet sich den Querbezügen zu anderen Fächern. Dabei gilt es die Schülerinnen und Schüler zum verständigen Umgang mit zeitgemäßen Medien zu ermuntern. Verstärkt sollen auch Aufgaben diskutiert werden, die sich aus einer realen Situation ergeben, wobei die Problemstellungen so formuliert sein sollten, dass die Schüler eigenständige Herangehensweisen entwickeln und testen können. Auch die im Dezember des Jahres 2003 von der Kultusministerkonferenz beschlossenen Bildungsstandards für den Abschluss der Sekundarstufe I (Mittlerer Bildungsabschluss) formulieren sechs Allgemeine mathematische Kompetenzen, die die Ziele des Unterrichts beschreiben und Hinweise zu seiner Gestaltung und zu seiner Bewertung geben.
(K1) Mathematisch argumentieren
(K2) Probleme mathematisch lösen
(K3) Mathematisch modellieren
(K4) Mathematische Darstellungen verwenden
(K5) mit symbolischen, formalen und technischen Elementen der Mathematik umgehen
(K6) Kommunizieren
Die Schulung dieser Kompetenzen erfolgt in der Sekundarstufe I in den Lernbereichen Arithmetik, Algebra, Geometrie und Wahrscheinlichkeitsrechnung. Danach werden sie in den Lernbereichen Analysis, analytische Geometrie (Vektorrechnung) und Statistik weiterentwickelt bis zur Hochschulreife. An diesen grundlegenden Ideen orientiert sich der Mathematikunterricht an unserer Schule. Darüber hinaus verpflichtet uns die Geschichte des Otto-Hahn-Gymnasiums zu einer besonderen Pflege der Mathematik. Dies führt einerseits zu dem ständigen Bemühen, mathematische Talente unter unseren Schülerinnen und Schülern zu fördern. Andererseits widmen wir uns aber auch verständnisvoll all jenen unter unseren Schülerinnen und Schülern, die möglicherweise eine besondere Unterstützung im Fach Mathematik benötigen. Über den Unterricht hinaus versuchen wir stets durch verschiedene Initiativen, den mathematischen Interessen unserer Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden. Einmal wöchentlich trifft sich unter Leitung von Herrn Wagner eine Gruppe talentierter Jung-Mathematiker, um sich auf die Teilnahme an der "Mathematik-Olympiade" vorzubereiten. Mitglieder dieser Gruppe waren in den letzten Jahren immer wieder unter den Preisträgern dieses Wettbewerbes. Auf der anderen Seite nehmen die Klassenstufen 10 und 11 aber auch zum Beispiel am internationalen Wettbewerb "Mathematik ohne Grenzen - mathématiques sans frontières" teil, der weltweit durchgeführt wird und sich eher der Teamarbeit in den teilnehmenden Klassen, also der Mathematik als Breitensport, und dem Kontakt unter Jugendlichen aus verschiedenen Ländern verschrieben hat.
Dieter Saar